Montag, 27. März 2017

Rückblick


Vor dem letzten Wochenende dominierte ein Hoch über Mitteleuropa. Am Wochenende (Sonntag, 19. März 2017) näherte sich eine Kaltfront mit Niederschlägen in den Hohen Tauern. Die Alpensüdseite blieb wetterbegünstigt. Am Wochenbeginn stellte sich wieder zunehmender Hochdruckeinfluss mit einem  ruhigen Bergwetter ein. Die Tagestemperaturen stiegen in 2000m bis zu + 7 Grad. Am Dienstag (21.März 2017) und Mittwoch (22. März 2017) herrschte kurzer Störungseinfluss in den südlichen Staulagen mit geringen Niederschlägen. Im Nordosten blieb es meist trocken. Donnerstag (23. März 2017) und Freitag (24. März 2017)  gab es noch in den westlichen und südlichen Gebirgsgruppen dichtere Wolken. Bei mäßigem Südwestwind lag die Frostgrenze bei 2500m. Am Samstag (25. März 2017) war das Wetter meist freundlich und mild. Erst am Sonntag (26. März 2017) zog ein Kaltfrontausläufer über die südlichen und östlichen Gebirgsgruppen mit vereinzelt geringen Niederschlägen. Es kühlte bis in den Tallagen deutlich ab.

Milde Temperaturen auch in den hohen Lagen der Hohen Tauern, Abkühlung am Sonntag (26.03.2017) - LWD Messstation Elewitschwand 1993m
 

Sonnenschein und milde Temperaturen sorgten zunehmend für eine Durchfeuchtung der Schneedecke bis in hohen Lagen. In tiefen und mittleren Lagen ist eine durchgehende Schneedecke kaum vorhanden. In den schattseitigen Nordhängen wurden bei Schneedeckenuntersuchungen noch immer bodennahe Schwachsichten mit kantigen Kristallen gefunden. Am vergangenen Wochenende (Sonntag, 19. März 2017) brachte eine Kaltfront in den Hohen Tauern Neuschnee bis zu 20 cm und mehr. In den restlichen Gebirgsgruppen wurden in den letzten 10 Tagen keine nennenswerten Niederschläge gemessen. Die stark durchfeuchtete Schneedecke konnte sich erst in den letzten beiden Tagen durch die nächtliche Ausstrahlung verfestigen und einen tragfähigen Harschdeckel bilden.
 
 
Milde Temperaturen in mittleren Lagen in den Karawanken  -  Abkühlung am Sonntag,  (26. März 2017)
LWD Messstation Koschuta 1282m 


Neuschneezuwachs am Sonntag, dem 19. März 2017 in den Hohen Tauern - LWD Messstation Hochtor/Viehbichl 2404m
 

Meist herrschte in den Kärntner Gebirgsgruppen MÄSSIGE Lawinengefahr und in den schneeärmeren Regionen Gruktaler Alpen und auf der Sau und Koralpe GERINGE Lawinengefahr. Durch die Niederschläge mit Windeinfluss in den Hohen Tauern stieg die Lawinengefahr am letzten Sonntag (19. März 2017) auf ERHEBLICH an. Ab Mittwoch herrschte wieder verbreitet MÄSSIGE Lawinengefahr. Ab Sonntag, dem 26. März 2017 wurde die allgemeine Lawinengefahr in den Kärntner Gebirgsgruppen mit GERING beurteilt. Selbstauslösende Nassschneelawinen wurden meist in den besonnten steilen Hängen bis in hohen und hochalpinen Lagen beobachtet.

 

Mächtigkeitsverlust der Schneedecke auch in hohen Lagen der Hohen Tauern - LWD Messstation Elewitschwand 1993m

 


Mächtigkeitsverlust der Schneedecke - LWD Messstation Koschuta in den Karawanken 1282m

 

 
Kein Schnee liegt an den südlichen Hanglagen wie hier am Bretterkopf (1428m) , unterhalb des Langkofels (2060m) in der Kreuzeckgruppe

Nur geringe Mengen an Neuschnee fielen am Sonntag, dem 26. März 2017 in den Karnischen Alpen - Untere Feistritzeralm 1550m.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass eine geschlossene Schneedecke an den südlichen Expositionen ab 2500m zu finden ist in den nördlichen Expositionen ab 2000m. In hohen schattseitigen Lagen sorgt die Kältereserve in der Schneedecke noch für das Bestehenbleiben der bodennahen Schichten mit kantigen Kristallen. Es besteht in diesen Expositionen weiterhin das Altschneeproblem!

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