Die erste Störung aus Norden hat am Donnerstag für Schneefall gesorgt und es wehte starker bis stürmischer Nordwind in den nordwestlichen Gebirgsgruppen der Hohen Tauern. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag zog neuerlich eine Kaltfront über Österreich, gefolgt von einem Adriatief. Bereits in den Nachtstunden begann es von Westen zu schneien. In den östlichen Tallagen gab es zuerst Regen, der aber rasch auf Schneefall überging. Am Samstag war es in den restlichen Gebirgsgruppen niederschlagsfrei und winterlich kalt. Nur in den nördlichen Hohen Tauern brachte eine neuerliche Störung aus Norden geringe Schneemengen. Am Sonntag und Montag führte ein Hoch zu vielen Sonnenstunden mit tiefen Temperaturen.
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Windspitzen über 100 km/h in den Hohen Tauern - ÖBB Messstation mit einem Mittelwert (blau) und Windböen (rot) Lieskele 2.350m |
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Winterliche Temperaturen in den Hohen Tauern - ÖBB Messstation Lieskele 2.350m |

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Nur ein Tag mit über 0 Grad Temperaturen wie hier am Oisternig in den Karnischen Alpen - LWD Messstation Oisternig 2.032m |
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Kalte Temperaturen in den Karawanken. - LWD Messstation Zelenica 1.536 m |
Am Donnerstag wurden bis zu 20 cm Neuschnee in den Hohen Tauern gemessen. Durch den starken Wind aus nördlicher Richtung kam es zur Verfrachtungen und Bildung von Triebschneepaketen. Am Freitag wurden in den Staulagen der Karawanken rund 45 cm Neuschnee und örtlich etwas mehr gemessen. In den Karnischen Alpen waren es bis zu 30 cm, Gailtaler Alpen 15 bis 20 cm, Kreuzeckgruppe 20 cm, Hohen Tauern 20 cm, Nockberge 15 – 20 cm, Gurktaler Alpen 10 cm und auf der Sau und Koralpe 15 – 20 cm Neuschnee. Der Neuschnee wurde durch den stürmischen Wind, anfangs aus SW und dann aus N Richtung, verfrachtet. Am Samstag brachte eine weitere Störung in den nördlichen Hohen Tauern noch geringe Schneemengen. Der Wind, vorwiegend aus nördlicher Richtung, verfrachtete den lockeren Neuschnee und führte zu neuen Triebschneepaketen die allgemein durch die Kälte sehr spröde und störanfällig sind. Erst durch die Sonnenstrahlung am Samstag und Sonntag wurden geringe Setzungen an der Schneedecke gemessen bzw. festgestellt.

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Winterliche Verhältnisse wie hier am Katschberg - mit Windspuren an der Schneedecke - am Samstag wurden spontane Schneebrettlawinen beobachtet. |
Triebschnee war in den letzten
Tagen auf Grund des Schneefalles mit Windeinfluss und winterliche Temperaturen, das Hauptproblem. Die Lawinengefahr wurde auf Grund
des Neuschnees in den Hohen Tauern und
Karawanken mit ERHEBLICH beurteilt. In den restlichen Kärntner Gebirgsgruppen
wurde die Lawinengefahr mit MÄSSIG und GERING beurteilt. Auch in den
schneeärmeren Regionen sind bei Unternehmungen im freien Gelände die
störanfälligen, spröden Treibschneeablagerungen zu beachten.
Der Lawinenwarndienst hat in der letzten Woche wieder zwei Stationen an wichtigen Messstellen in der Kreuzeckgruppe auf der Embergeralm und in den Karnischen Alpen am Nassfeld erneuert.
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Am Nassfeld/Watschiger Alm 1.608 m in den Karnischen Alpen wurde ein neuer Ultraschall Schneehöhensensor montiert. |
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Schneemessstation mit Temperatur auf der Emberger Alm 1.935 m in der Kreuzeckgruppe
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