Der Lawinenwarndienst Kärnten
hat am 02. Mai 2016 den letzten Lagebericht für die
Wintersaison 2015/16 veröffentlicht. Sollten keine größeren Niederschläge
bzw. Schneefälle eintreten werden wir mit dem Lawinenlagebericht wieder, je
nach Wintereinbruch im Dezember 2016 beginnen. Wir bedanken uns bei allen
Mitgliedern der Lawinenkommissionen, bei allen Informationspersonen die immer
wieder sehr aufmerksam die Lawinenlage beobachten und uns informieren. Wir
bedanken uns auch bei allen Unterstützern die unsere Arbeit erleichtern, bei
der Flugpolizei Kärnten, bei der Alpinpolizei Kärnten, bei den Grundeigentümern
die eine Montage der LWD Messstationen auf ihren Grundstück erlauben, sowie bei den Rettungsdienststellen vor
allem bei der Bergrettung Kärnten für die gute Zusammenarbeit.
Mittwoch, 11. Mai 2016
Donnerstag, 28. April 2016
Wochenbericht vom 20. April bis 28. April 2016 mit einem nochmaligen Wintereinbruch!
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Ein Überblick zu den neuerlichen Wintereinbruch mit den Neuschneemengen der letzten 24 Stunden am 28. April 2016 um 05.00 Uhr die INCA Analyse der ZAMG |
Starker Schneefall brachte in den südlichen Gebirgsgruppen bis in Tallagen größere Neuschneemengen wie hier im Gailtal (Bild: LWD) |
Apfelbaumblüten mit Neuschnee (Bild: LWD) |
Am Mittwoch bis Donnerstag
bestimmte ein Hochdruckeinfluss das Wetter in den Kärntner Gebirgsgruppen.
Milde Temperaturen und Sonnenschein führten zu einer weiteren Ausaperung der
Schneedecke bereits bis in hohen Lagen. Am Freitag waren von Nachmittag weg,
ausgedehnte hohe Wolkenfelder bemerkbar und es kam in den Bergen und Tälern
bereits zu ersten Schauern. Die Schneefallgrenze lag bei 2.000 m. Am Samstag brachte eine weitere
Südwestströmung trübe und feuchte Verhältnisse, die am späten Nachmittag in den
Staulagen vermehrt, teils starke Schauer, brachten. Sonntag auf Montag kühlte
es durch eine Nordwetterlage ab und es schneite bis 1000 m herab. Am Dienstag und
Mittwoch brachte ein neuerliches Italientief in den südlichen Staulagen einen
ergiebigen Schneefall bis in Tallagen. Vor allem am Mittwoch wurden in den
Karnischen Alpen sowie in den Karawanken größere Neuschneemengen gemessen und
der Schnee führte teils im Zentralraum von Klagenfurt zum Stillstand des
Verkehrs durch umstürzende Bäume.
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Tiefster Winter am Mölltaler Gletscher am 28. April 2016 mit - 12,5 Grad (Bild: WEBCAM - Mölltaler Gletscher Bergbahnen) |
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Im Winter am 28. Jänner 2016 mit + 3,4 Grad (Bild: WEBC_AM Mölltaler Gletscher Bergbahnen) |
Die Schneedecke konnte sich am
Mittwoch und Donnerstag durch die milden Temperaturen sehr gut setzen und in
den klaren Nachtstunden wiederum sehr gut verfestigen. Vereinzelt auf kleine
und leicht zu störende Triebschneepakete musste
man nach den Niederschlägen am Wochenende achten. Durch den Schneefall
am Montag mit Wind und auch tiefen Temperaturen wurden Triebschneepakete vor
allem in höheren und hochalpinen Lagen
in den nordwestlichen Gebirgsgruppen Kärntens gebildet. Durch neuerlichen Wintereinbruch am
Mittwoch und sehr tiefen Temperaturen für diese Jahreszeit wurden frische und
störanfällige Triebschneepakete gebildet.
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In den Karawanken wurden die größten Neuschneemengen gemessen! |
Hier wurden bei den einzelnen LWD Messstationen die Neuschneemengen der Kärntner Gebirgsgruppen gemessen.
Die Lawinengefahr begann zuerst
durch einen Tagesgang und am Wochenende stieg die Lawinengefahr in den
Staugebieten der Kreuzeckgruppe und der Hohen Tauern auf MÄSSIG an. Durch die
Abkühlung verfestigte sich die Schneedecke allgemein gut. Durch den neuerlichen
Wintereinbruch am Mittwoch stieg die allgemeine Lawinengefahr in
den Kärntner Gebirgsgruppen auf ERHEBLICH an.
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Mit den Sonnenstunden waren zuerst frühlingshafte Bedingungen in den Gebirgsgruppen! (Quelle. ZAMG) |
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Im Wochenrückblick eine Temperaturveränderung von 25 Grad wie hier auf der Flattnitz! (Quelle: ZAMG) |
Mittwoch, 20. April 2016
Durch ausapern der Schneedecke ist bereits die Frühjahressituation bis in hohen Lagen eingetreten.
In
der letzten Woche von Mittwoch bis Samstag war meist bei bedecktem Himmel nur
wenig Niederschlag in den Kärnten Gebirgsgruppen zu verzeichnen. Bei
strahlendem Sonnenschein schreitet die Ausaperung der Schneedecke bis in hohen
Lagen voran und durch milde Temperaturen und Sonnenschein verliert die Schneedecke
immer wieder im Tagesverlauf an
Festigkeit. In den sehr steilen Hängen wurden laufend Nassschneelawinen
beobachtet. In den hochalpinen Lagen konnten sich am Sonntag auf Montag durch
den zum Teil starken Südwind mit Neuschnee kleine, frische Triebschneepakete
bilden. Am Montag wurden in den Hohen Tauern bis zu 25 cm Neuschnee gemessen.
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Milde Temperaturen wurden von Dienstag, den 12.04.2016 bis Dienstag, den 19.04.2016 in mittleren Lagen gemessen. (LWD-K Messstation Maltaberg 1.500m in den Hohen Tauern) |
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Am Sonntag, den 17. April 2016 war die Almlandschaft im Astnerhochtal noch Schneefrei (Bild: WEBCAM Asten/Sadnighaus 1.880m) |
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Am Dienstag, den 19. April 2016 wurden bis zu 25 cm Neuschnee in den Hohen Tauern gemessen. (Bild: WEBCAM Asten/Sadnighaus 1.880m ) |
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LWD - K Schneemessstation Asten/Mohar 2.053 m in den Hohen Tauern - 20 cm Neuschnee am Dienstag |
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ÖBB Schneemessstation am Lieskele 2.070m in den Hohen Tauern ca. 25 cm Neuschnee am Dienstag |
Überwiegend
günstige Verhältnisse – Hauptgefahr geht derzeit von vereinzelten
Lockerschneelawinen und in hochalpinen
Lagen mit Neuschnee und Wind bildeten sich
kleinräumigen Triebschneepakete. Es herrschen gute Verhältnisse. Die
Gefahr ist verbreitet gering und stieg im Tagesverlauf durch Sonneneinstrahlung
und milden Temperaturen leicht an.
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Kurzfristiger Anstieg der Lawinengefahr auf ERHEBLICH in der Kreuzeckgruppe und in den Hohen Tauern durch den Schneefall und Wind am Dienstag, den 19. April 2016 |
Donnerstag, 14. April 2016
Wochenbericht von 06. April bis 13. April 2016
Am Mittwochvormittag
war es noch sonnig, am Nachmittag begann sich mit zunehmender Bewölkung ein
Italientief zu entwickelten. In
Oberkärnten war es bereits von den frühen Vormittagsstunden bewölkt mit leichtem
Niederschlag. Donnerstag war das Wetter recht wechselhaft mit vereinzeltem
Niederschlag in Oberkärnten. Am Freitag brachte ein Italientief neuerliche
Niederschläge, die aber nicht so intensiv ausfielen. Durch die Abkühlung hat es
in den Oberkärntner Gebirgsgruppen leicht geschneit bei einer Schneefallgrenze
in Norden bis 1200 m. Am Sonntag lockerten die Wolken auf und bis Mittwoch gab
es freundlich mildes Bergwetter.
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Hohe Temperaturen wurden auch an schattigen Hängen - LWD Station Elewitschwand 1993 m in den Hohen Tauern gemessen. |
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Milde Temperaturen wurden auch auf der Turracher Höhe 1816 m in den Nockbergen gemessen. |
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Durch die milden Temperaturen verlor die Schneedecke an Mächtigkeit auf der Turracher Höhe 1816 m in den Nockbergen. |
Die
Schneedecke ist durch die milde Frühjahreswetterlage, vor allem an den
südlichen Hängen sehr stark durchfeuchtet. Teilweise sorgte auch der Regen am
Wochenende, häufig mit hoher Luftfeuchtigkeit, für eine Durchfeuchtung der
Schneedecke. Das Italientief am
Wochenende brachte keinen nennenswerten Neuschnee in den Gebirgsgruppen. In den
Schattenhängen ist die Durchfeuchtung bis ca. 2500 m vorangeschritten. Nur
selten wird noch in den Schattenlagen, meist nur in hochalpinen Lagen, ein
trockener Pulverschnee gefunden. Auch die Ausaperung der Schneedecke schreitet
relativ rasch voran. Eine geschlossene
Schneedecke ist meist nur in hohen Lagen zu finden.
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Die Schneedecke verlor an Mächtigkeit auch am Schönfeld - Innerkrems 1721 m in mittleren Lagen. |
Durch die
milden Tagestemperaturen steigt am Mittwoch die Lawinengefahr in den
Schneereichen westlichen Gebirgsgruppen auf ERHEBLICH an. Am Wochenende
herrschte in den Kärntner Gebirgsgruppen allgemein MÄSSIGE Lawinengefahr. Der
Tagesgang der Lawinengefahr musste allgemein beachtet werden. Ab Montag
herrschte überwiegend GERINGE und mit Sonnenschein und steigenden
Tagestemperaturen stieg die Lawinengefahr auf allgemein MÄSSIG an.
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Der Lawinenwarndienst Kärnten war am Dienstag bei einem Ortsaugenschein auf der Glockner Hochalpenstraße unterwegs. Dabei wurden auch größere Nassschneelawinenabgänge beobachtet.
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Die bekannten Wallack - Rotationsschneefräsen sind auf der Glocknerstraße wie jedes Jahr wieder im Räumeinsatz. |
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Deutliche Verfärbung der Schneeoberfläche durch Saharastaub; Blick: Richtung Rossschartenkopf in den Hohen Tauern |
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Mit den Pistengeräten werden die schwierigen Straßenstellen von den großen Schneemengen befreit. |
Dienstag, 5. April 2016
Wochenbericht vom 30. März 2016 bis 05. April 2016
Durch eine sehr kontinuierliche Südwestströmung in der
letzten Woche strömte milde Luft in den Kärntner Bergen und es gab am Beginn (Mittwoch)
eine leichte Staubewölkung ohne größere Niederschläge. Ab Donnerstag schien die
Sonne, wobei es durch den starken Südwind mit Saharastaub sehr diffuses
Tageslicht gegeben hat. Die Tagestemperaturen stiegen bis in hochalpinen Lagen
auf 0 Grad an.
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Sonnenschein mit milden Temperaturen auch in den hohen Lagen wie hier am Dobratsch 2160m in den Gailtaler Alpen |
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Erkennbarer Temperaturanstieg in hochalpinen Lagen über 3000m - Sonnblick 3114m in den Hohen Tauern |
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Durch den starken Südföhn wurden Windspitzen von über 100 km/h am Sonnblick 3114m in den Hohen Tauern gemessen. Der Saharastaub sorgte für eine sehr diffuse Tagessicht. |
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Die Windrichtung aus vorwiegend südlichen Richtungen - LWD Messstation Asten/Mohar 2053m in den Hohen Tauern |
Milde Temperaturen und Sonneneinstrahlung sorgten in der
letzten Woche für eine starke Durchfeuchtung der Schneedecke und damit verlor
sie schon in den frühen Morgenstunden an Festigkeit. Auch der durch den starken,
teils auch stürmischen, Südwind gebrachte Saharastaub war an der Schneedecke
erkennbar. Durch die warme Wetterlage schritt auch die Schmelzung der
Schneedecke bis in hohen Lagen voran.
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Die Schneedecke verlor durch die Sonneneinstrahlung und der milden Temperaturen an Mächtigkeit und Festigkeit - ÖBB Messstation Lieskele 2070m in den Hohen Tauern |
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An den exponierten südlichen Hangrichtungen liegt örtlich kein Schnee mehr. LWD Messstation Oisternig 2009m in den Karnischen Alpen |
Durch die Warmwetterlage war in den letzten 7 Tagen der
zeitliche Anstieg der Lawinengefahr zu beachten. In den schneereicheren
Gebirgsgruppen Kärntens stieg durch den
Festigkeitsverlust der Schneedecke die
Lawinengefahr auf ERHEBLICH an. Vermehrt wurden wieder, aus allen Expositionen,
Nassschneelawinen aus steilen Hängen beobachtet. Die Nassschneelawinenaktivität
hat somit in der vorherrschenden Frühjahressituation weiter zugenommen. Eine wesentliche Änderung der Lawinengefahr
wird auch in den nächsten Tagen nicht erwartet.
Wartungsarbeiten abgeschlossen

Nach erfolgreicher Durchführung der Wartungsarbeiten am Land-Kärnten Server ist der aktuelle Lawinenlagebericht wieder auf der Internetseite www.lawine.ktn.gv.at abrufbar.
Mittwoch, 30. März 2016
Wochenbericht von 23. März 2016 bis 29. März 2016
Beginnend am Mittwoch mit einer
Nordwest und Nordoströmung, die bis Freitag feuchtkalte Luft an die Alpennordseite
brachte, gab es vereinzelt auch Schneefall. An der Alpensüdseite war das Wetter
eher begünstigt und es war Großteiles sonnig. Zum Osterwochenende hin herrschte
schönes Bergwetter in den südöstlichen
Teilen Kärntens, in den nordwestlichen Gebirgsgruppen Kärntens teils mit Wolken
und auch Neuschnee bis zu 20 cm. Die Temperaturen nahmen von Tag zu Tag zu und am Dienstag stieg die null Gradgrenze
auf 2000 m an.
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Nicht durchgehender Sonnenschien in den nördlichen Hohen Tauern am Sonnblick (3.114m). |
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Den größten Neuschneezuwachs gab es durch das Tief aus nördlicher Richtung in den Hohen Tauern wie hier im Glocknergebiet/Elewitschwand (1.993m) wurden bis zu 20cm Neuschnee gemessen |
Die Schneedecke konnte sich in
den südöstlichen Kärntner Gebirgsgruppen allgemein gut verfestigen und durch die
Sonneneinstrahlung verlor die Schneedecke tagsüber an Festigkeit und es wurden
aus steilen besonnten Hängen immer wieder Feucht- u. Lockerschneelawinen beobachtet.
Am Gründonnerstag bis zum Karsamstag bildeten sich durch den leichten Schneefall
und den teils stürmischen Wind in den Hohen Tauern kleinere
Triebschneeablagerungen. Am Dienstag stiegen die Temperaturen, die
Nullgradgrenze lag über 2000 m, dadurch wurde im Tagesverlauf die Schneedecke aufgeweicht und feucht.
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Noch immer eine starke Schneedecke liegt hier am Naßfeldpaß (1.530m) in den Karnischen Alpen mit 145 cm |
Allgemein herrschte geringe
Lawinengefahr und durch die Nordwest und Nordostströmung mit Niederschlag und
Wind, in den hohen Tauern und der Kreuzeckgruppe, herrschte mäßige
Lawinengefahr. In den südlichen Bergen Kärntens ist im Tagesverlauf die
Lawinengefahr meist angestiegen. Zunehmend wird der Tagesgang der Lawinengefahr
durch den Temperaturanstieg zu beachten sein.
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Ersichtlicher Temperaturanstieg auch in den hohen Lagen der Hohen Tauern/Sonnblick(3.114m) sorgte für eine Durchfeuchtung der Schneedecke. |
In den kommenden Tagen werden die Temperaruten bis in hohen Lagen weiter ansteigen. Die Schneedecke verliert durch die tageszeitliche Erwärmung und durch die starke Sonneneinstrahlung an Festigkeit (Isotherme Schneedecke) die zu Nassschneelawinen führen kann. Nicht auszuschließen sind auch in hohen und hochalpinen Lagen weiterhin Schneebrettlawinen, wo durch das eindringende Wasser, bei der Durchfeuchtung der Schneedecke, an die tieferliegenden Schwachschichten als Gleitschicht (Schmierschicht) dienen kann. Tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr beachten und Touren sind rechtzeitig zu beenden.
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