Dienstag, 20. November 2018

Erster Schnee – der Winter ist da!


In der Nacht zum  Dienstag brachte eine Mittelmeerokklusion winterliche Verhältnisse in den gesamten Kärntner Regionen. In den südöstlichen Gebirgsregionen vor allem in den Karawanken wurden bis zu 30 cm Neuschnee gemessen. In den übrigen Regionen wurden von 10 bis 25 cm Neuschnee gemessen. Begleitet wurde der Neuschnee durch einen frischen Süd-Südostwind. Ab Dienstagmittag klingt der Schneefall überall ab. In den Gebirgsgruppen, ab mittleren Lagen, wurden in den letzten Tagen tief winterliche Temperaturen gemessen. In 3000 m waren es bis zu –12 Grad.


Neuschnee in ganz Kärnten - ZAMG INCA-Analysekarten




 
25 cm Neuschnee wurde an der LWD Messstation Koschuta (1282 m) in den Kärntner Karawanken gemessen.

ca. 20 cm Neuschnee in den Hohen Tauern - LWD Messstation Mohar (2053 m)

Der Temperaturverlauf in der letzten Woche, bis zu - 12 Grad wurden an der LWD Messstation Innerfragant/Eissee gemessen

Die Windrichtungen mit den Windspitzen an der Messstation der ZAMG am Dobratsch - Gailtaler Alpen (2166 m) in der letzten Woche

 

Dienstag, 28. August 2018

Dienstag, 12. Juni 2018

Österreich und Slowenien optimieren die Vorhersagen und Warnungen in der Grenzregion



Das Projekt CROSSRISK soll die Risiken in Zusammenhang mit Regen und Schnee in der Grenzregion von Österreich und Slowenien vermindern. Unter anderem werden einheitliche, mehrsprachige Warnsysteme entwickelt, die künftig den Behörden und der Bevölkerung frei zur Verfügung stehen. Das Projekt wird von der ZAMG geleitet, startet mit einem Workshop von 11. bis 12. Juni 2018 in Graz und dauert drei Jahre.

Projekt "Crossisk"
ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
ORF-Kärnten
ORF-Steiermark

Sonntag, 29. April 2018

Einstellung des täglichen Lawinenprognoseberichtes!





Der Lawinenwarndienst Kärnten stellt die täglichen Lawinenprognoseberichte ab Montag, dem 30. April 2018 ein. Wir bedanken uns bei allen UnterstützernInnen.
Bei wesentlichen Änderung der Lawinengefahr werden Informationen auf unserer, während der Sommermonate in Umbau befindlichen Homepage und im LWD-Blog veröffentlicht.  
Allen NutzernInnen unserer Dienste wünschen wir einen schönen und erholsamen Sommer 2018.
Das Team des Lawinenwarndienstes Kärnten!





Donnerstag, 26. April 2018

Der letzte Wochenbericht in der Saison 2017/2018


Ab Freitag, dem 20 April 2018  sorgte eine Hoch für frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein bis zum  Wochenende. In den Tallagen wurde bereits die 20° C Marke deutlich überschritten. Montag gab es durch eine Störung aus Südwesten in Teilen des Landes Regen mit heftigen Gewittern. In den restlichen Tagen herrschten anfänglich noch  kleinere Störungsausläufer mit Regen in den südwestlichen Teiles des Landes,  bis Donnerstag dominierte aber ein stabiles Hoch mit sehr milden Tagestemperaturen bis in hochalpinen Lagen. Ab Donnerstagnachmittag zieht eine Kaltfront über Kärnten mit etwas Neuschnee in hochalpinen Lagen der nördlichen Gebirgsgruppen Kärntens.
 
 
 
Nassschneelawinen an den Südhängen im Bereich des Schigebietes am Mölltaler Gletscher in den Hohen Tauern

Eine geschlossene Schneedecke findet man nur in hochalpinen Lagen - Mölltaler Gletscher Schareck 3123 m - Goldberggruppen in den Hohen Tauern
 

Die Sonneneinstrahlung und die Erwähnung in allen Höhenlagen haben der Schneedecke allgemein zugesetzt. Die Schneedecke ist in allen Höhenlagen feucht, nass bzw. faul und eine geschlossene Schneedecke liegt vermehrt erst ab 2500 m. In den vereinzelten  klaren Nächten konnte  die Schneedecke ausstrahlen und sich verfestigen. Jedoch durch den Regen und die Tageserwährmung mit Sonneneinstrahlung verlor die Schneedecke rasch an Festigkeit und es konnten vermehrt Nassschneelawinen und Gleitschneelawinen beobachtet werden.
 
 
In mittleren Lagen und sonnseitigen Hängen schreitet die Ausaperung  rasch voran!
Bild: Feistritzeralm - Karnische Alpen FEST Klagenfurt
 
 
 

Allgemein herrschte GERINGE Lawinengefahr und durch die Tageserwährmung stieg die Lawinengefahr auf MÄSSIG an. In der vergangen Woche herrschten frühlingshafte Verhältnisse mit Firn  bis in hohen und hochalpinen Lagen. Auch  Hochskitouren waren besonders bevorzugt und eine geschlossene Schneedecke konnte erst ab  2500 m vorgefunden werden. In den südlichen Hängen ist die Ausaperung bereits bis auf 2000m vorangeschritten.

Typische Lawinenprobleme in der letzten Woche:

Gleitschneelawinen

Nassschneelawinen
 
 
 
 
 

Donnerstag, 19. April 2018

Wochenrückblick von Freitag, dem 13. April 2018 bis Donnerstag, dem 19. April 2018


Durch ein Mittelmeertief regnete es in der Nacht auf Freitag und die Schneefallgrenze lag oberhalb von 2000 m. Die Niederschlagsmengen waren sehr gering und blieben deutlich unter den Wetterprognosen. Samstag und Sonntag herrschte Hochdruckeinfluss mit herrlichem Bergwetter und milden Temperaturen. Durch den Südföhn wurde zeitweise sogar Saharastaub bis zu den Alpen transportiert. In der Nacht von Sonntag auf Montag brachte ein Genuatief weitere Niederschläge mit einer Schneefallgrenze um 2600 m. Bei schwachem Südwestwind stiegen die Temperaturen auf + 6 Grad in 2000 m. Auch am Dienstag musste die Sonne den Himmel über den Berggipfeln noch mit dichten Wolken teilen. Der lebhafte Wind drehte von Südwest und Nordost. Ab Mittwoch  gab es in den Kärntner Bergen strahlenden Sonnenschein mit Temperaturen in 2000 m + 9 Grad.
 
 
Neuschnee gab es Montag nur in hochalpinen Lagen.
 

 

Regen und milde Temperaturen setzten der Schneedecke ordentlich zu und eine geschlossene Schneedecke liegt erst ab 1400 m. Die Schneedecke wurde sehr stark durchfeuchtet und verlor an Festigkeit. Nur an wenigen Tagen mit klaren Nächten konnte sich die Schneedecke in den Nachtstunden verfestigen. In den meisten Nächten war der Himmel bedeckt. Geringer Neuschneezuwachs gab es oberhalb von 2600 m.
 
Bei den LWD - K Messstationen erkennt man den Rückgang der Schneehöhe. Die Schneedecke ist sonnseitig bis gegen 3000 m, schattseitig bis gegen 2400 m durchfeuchtet.
 


Milde Temperaturen sorgten für die Durchfeuchtung der Schneedecke

 

 

 

Das Gleit- und Nassschneeproblem sorgte in den Kärntner Gebirgsgruppen verbreitet für ERHEBLICHE Lawinengefahr. In den Gurktaler Alpen und auf der Koralpe- u . Saualpe herrschte meist MÄSSIGE Lawinengefahr. Von den Gleit- und Nassschneelawinen sind auch exponierte Verkehrswege und Zufahrtswege zu den Schutzhütten betroffen. Nass- und Gleitschneelawinen sind zunehmend auch an Nordhängen möglich. Aufgrund der verbreitet großen Schneehöhen können teils noch mittlere und größere  Gleitschneelawinen abgehen. Der tageszeitliche Anstieg der Lawinengefahr ist allgemein zu beachten.
Nassschneelawinen
 
Gleitschneelawinen

 
Ein herrliches Winterwetter am vergangenen Wochenende am Mölltaler Gletscher
 

Donnerstag, 12. April 2018

Wochenrückblick von Donnerstag, dem 05.04.2018 bis Donnerstag, dem 12.04.2018





Die Niederschläge am Donnerstag blieben unter den Wetterprognosen.  Sonnenschein und milde Temperaturen bis in hohen Lagen gab es am vergangenen Wochenende. Am Sonntag sorgte der föhnige Südwestwind für mäßige Windverhältnisse. Am Montag und Dienstag war es im Gebirge überwiegend stark bewölkt, höhere Gipfel waren zeitweise auch im Nebel. Immer noch herrschte am Mittwoch leicht unbeständiges Bergwetter, der Südwestwind lies nach. Und in der Nacht auf  Donnerstag regnete es und die Schneefallgrenze lag in Westen bei 2000 m und in Osten bei 2200 m.

 

Nur in den Staulagen der Hohen Tauern gab es bis zum Freitag geringe Neuschneemengen. Durch die milden Temperaturen und Sonnenschein wurde die Schneedecke am Wochenende bis in mittlere Lagen stark durchfeuchtet und verlor auch an Festigkeit. Zahlreiche spontane Nassschneelawinen und Gleitschneelawinen wurden beobachtet. In hochalpinen Lagen sorgte der Südwind für frischen Triebschnee. Die Frühjahrssituation mit ausreichenden Schneemengen in den Kärntner Gebirgsgruppen sorgt weiterhin für eine große Abgangsbereitschaft von Gleit- und Nassschneelawinen. Auch die Wolken zum Wochenbeginn bewirkten eine schlechtere Abkühlung während der Nachtstunden. Die Schneedecke wurde dadurch allgemein störanfälliger. Der Regen von Mittwoch auf Donnerstag trug auch für die schlechte Schneequalität bei.


Lawinen in der letzten Woche:


Die bekannten Gleitschneelawinen auf der Mauthner Alm in den Karnischen Alpen


 
Eine große Schadlawine in der Karnischen Region, Kirchbacher Wipfel 1880 m. Am 5. April 2018 gegen 17.00 Uhr löste sich an einem Nordhang des Kirchbachwipfels eine große Schneebrettlawine.
ORF Kärnten
 

Eine Gleitschneelawine ging am Freitag, den 5. April 2018 am Naßfelpaß von Auernig 1863 m ab.

Zur Erinnerung vor 40 Jahren starben bei einem Lawinenunglück an dieser Stelle zwei Alpinisten der Guardia di Finanza.

 
 
Eine Gleitschneelawine auf der Turracher Höhe in den Kärntner Nockbergen am vergangenen Wochenende


Eine Gleitschneelawine unter dem Kasperkopf 2129 m - Simentergraben in den Kärntner Nockbergen
 


 




Die Lawinengefahr unterliegt zum Großteil einem Tagesgang beginnend mit MÄSSIGER Lawinengefahr. Die steigenden Tagestemperaturen mit  Sonneneinstrahlung und der Regeneintrag führten zu ERHEBLICHER Lawinengefahr. In hochalpinen Lagen der Hohen Tauern sorgte der Südföhn für das Triebschneeproblem.
Nassschneeproblem
 
Gleitschneeproblem
 
 

Freitag, 6. April 2018

Wochenrückblick von Freitag, dem 30.03.2018, bis Donnerstag, dem 04.04.2018.


Ein Tiefdruckkomplex sorgte am Freitag und Samstag für regnerisches Wetter. Die Schneefallgrenze lag am Beginn bei 1800 m und am Karsamstag fiel die Schneefallgrenze im Westen auf 1300  m und in den östlichen Karawanken auf 1600 m. Am Ostersonntag lockerten die Wolken im Tagesverlauf mit teil stürmischen  Nordwestwind auf und die Temperaturen erreichten in 2000 m –5 Grad. Der Ostermontag verlief meist wolkenlos und es herrschte schönes Bergwetter bis Dienstag. Am Mittwoch dominierten in den Bergen meist dichtere Wolken und es begann leicht zu regnen. Die Temperaturen waren durch die Südwestströmung sehr mild in 2000 m +6 Grad. Am Donnerstag war das Wetter weiterhin unbeständig mit teils Regen. Schnee fiel erst ab 2000 m.





Wind - vorwiegend sorgte der Südwestwind für Triebschneeansammlungen







Im kammnahen Gelände (auf der windabgewandten Seite) sind die starken Schneewechten deutlich erkennbar.


Die Tätigkeit des Windes lässt sich im Gelände oft leicht erkennen hier die Windgangeln.



Eine mächtige Schneedecke liegt noch auf 1700 m Turracher Höhe - Nockberge



Milde Temperaturen haben am Beginn zu einer weiteren Setzung der Schneedecke gesorgt. Durch die neuerlichen Niederschläge am Freitag fielen ca. 20 bis 30 cm Neuschnee in den Kärntner Gebirgsgruppen. Bis Samstag gab es in den südöstlichen Gebirgsgruppen weitere 30 cm Neuschnee. Durch den Regen wurde die Schneedecke bis auf ca. 1900 m durchnässt und es wurden spontane Nassschneelawinen vor allem an steilen Hängen beobachtet. Der Südwestwind sorgte oberhalb von 2000 m für teils mittlere Triebschneeablagerungen. Der Triebschnee lagerte meist auf einer verharschten Altschneedecke wo die Bindung nicht optimal war. Schneebrettlawinen wurden meist an den windexponierten Stellen ONW, Nassschneelawinen an den besonnten steilen Hängen beobachtet.
Schneebrettlawine am Ostermontag auf der Turracher Höhe - Nockberge
Mit Schnee, Wind und Regen herrschte verbreitet ERHEBLICHE Lawinengefahr. In den Karnischen Alpen und Karawanken wurde am Samstag die Lawinengefahr mit GROSS beurteilt. MÄSSIGE Lawinengefahr herrschte in den Gurktaler Alpen, auf der Koralpe und Saualpe.

Dienstag, 3. April 2018

Lawinenabgang auf der Turracher Höhe




Am Ostermontag, dem 02. April 2018 um ca. 11.05 Uhr haben zwei Wintersportler aus der Steiermark im Schigebiet Turracher Höhe, in einer Seehöhe von ca. 2100m einen Nordosthang im freien Skiraum befahren. Sie lösten eine ca. 80 m breite und ca. 160 m lange Schneebrettlawine mit einer Abrisshöhe von 15 - 70 cm aus.

Die beiden Freerider mit Lawinensicherheitsausrüstung konnten aus der Lawine ausfahren und meldeten in der Folge den Lawinenabgang bei der Talstation der Bergbahnen Turracher Höhe. Mittels LVS Gerät wurde eine kurze Nachsuche durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass keine weiteren Signale oder zusätzliche Einfahrtsspuren von weiteren Wintersportlern vorhanden waren.


Lawinenabgang Turracher Höhe - Anrisshöhe von 15 - 70 cm

Donnerstag, 29. März 2018

Wochenrückblick von Freitag, dem 23.03.2018, bis Donnerstag, dem 29.03.2018.


Winterliche Temperaturen und immer wieder auflebender Wind aus nördlichen Richtungen sorgten für Verhältnisse wie in Wintermonat Jänner. Am Freitag wurden geringe Neuschneemengen in den nordwestlichen Hohen Tauern gemessen. Das Wochenende verlief durch den Hochdruckwettereinfluss wolkenlos und mit strahlendem Sonnenschein. Am Montag war in den nordwestlichen Gebirgsgruppen der Himmel bedeckt und in hohen Lagen der Hohen Tauern wurden bis zu 15 cm Neuschnee gemessen. Dienstag, Mittwoch und  Donnerstag waren abwechselnd bewölkt und der Himmel war in den Bergen meist bedeckt. Ab Mittwoch brachte eine Warmfront etwas wärmere Luftmassen in die Kärntner  Gebirgsgruppen und die Nordwestströmung drehte auf Südwest mit Regen und Schneefall am Donnerstag ab 1400 m in den südöstlichen Gebirgsgruppen.
 
Windspuren an der Schneedecke in den Hohen Tauern - Jamnigalm
Der Wind als Baumeister der Lawine wie hier auf der Jamnigalm in Mallnitz. Eine Abrisshöhe bis zu 230 cm
 
 
Durch die winterlichen Temperaturen und durch den immer wieder auflebenden Wind aus nördlichen Richtungen wurde  in der letzten Woche der Triebschnee zum Hauptproblem. Der windverfrachtete  Schnee lagerte meist auf einer verharschten Altschneedecke mit mehreren Krusten und auch darunterliegenden aufbauenden  lockeren, großen Schneekristallen. Die Schneedeckenuntersuchungen nach den Lawinenunfällen am Donnerstag und am Sonntag bestätigten das Triebschneeproblem. Frischer störanfälliger Triebschnee und durch die winterlichen Temperaturen war die Triebschneeansammlung auch noch sehr spröde. Am Dienstag und Mittwoch schneite es in den Hohen Tauern und es wurden Neuschneemengen, vor allem im Bereich Ankogel bis zu 15 cm gemessen. Der Neuschnee wurde wieder vom Wind verfrachtet und frische Triebschneeansammlungen gebildet, die teils auf lockerem Pulverschnee abgelagert wurden. Dennoch kann in hohen Lagen noch lockerer, überwehter Pulverschnee eine mögliche Schwachschicht für frischen Triebschnee bilden.
Lawine Fleißtal in Heiligenglut mit ersichtlichen Triebschneeansammlungen
(Bild: AEG und FEST Klagenfurt)
 
Meist herrschte in den Kärntner Gebirgsgruppen MÄSSIGE Lawinengefahr. Durch den Neuschnee am Dienstag in den Hohen Tauern stieg die Lawinengefahr auf ERHEBLICH an.
Triebschneeproblem

Altschneeproblem ab Dienstag
 
Zu den beiden Lawinenunfällen dürfen wir noch die Lawinentypische Situation beschreiben:
 

 
1.)    Lawinenunfall auf der Jamnigalm in der Gemeinde Mallnitz am Donnerstag, den      22.  März 2018
 
Kurzanalyse:
 
 
Der Alpinist war vormittags zu einer Schitour auf die Hagener Hütte im Tauerntal in der Gde. Mallnitz aufgebrochen. Bei der Abfahrt wählte er im Bereich der Jamnigalmhütte einen steilen Südosthang aus. Der Hang ist an einer windexponierten Stelle und dabei kommt es bei einer starken Nordwestströmung zu starken Triebschneesammlungen. In den Tagen davor kehrte der Winter durch eine neuerliche Störung aus Norden zurück.  Die Tage vor dem Unfall schneite es immer wieder. 30 cm Neuschnee wurden bis zum Dienstag, dem 20. März 2018 gemessen mit  Temperaturen in 2000 m bis zu -13 Grad. Der lockere Schnee wurde durch den immer wieder auflebenden Wind aus nordwestlicher Richtung verfrachtet. Die Triebschneesammlungen waren durch die winterlichen Temperaturen sehr spröde und störanfällig. Bereits zwei Tage vor dem Unfall wurde im Gebiet der Jamnigalm spontane Schneebrettlawinen beobachtet.
Lawinentypische Situation:
Der Wind und lockere Schnee der letzten Niederschlagsperioden haben das Triebschneeproblem verschärft. Durch den teils stürmischen Wind aus nordwestlichen Richtungen und lockerer Schnee  wurden vereinzelt Triebschneeablagerungen in Rinnen und Mulden, sowie an windexponierten Stellen, auf einer gut aufgebauten  Altschneedecke gebildet. Es herrschte MÄSSIGE Lawinengefahr in den Hohen Tauern mit dem typischen Lawinenproblem „Triebschnee“. Erwähnt wurde auch im LLB das Triebschneeproblem wodurch eine Lawinenauslösung bereits durch eine geringe Zusatzbelastung erfolgen kann.
„Das Hauptproblem sind die frischen Triebschneeablagerungen die auf Grund der Kälte auch sehr spröde sind und oft auch noch durch eine geringe Zusatzbelastung gestört werden können“ LLB v. 22. März 2018.
Durch die Nordwestströmung wurde Schnee von der Luv Seite in die OSO Seite (Lee Seite) verfrachtet. Am Tag des Unfalles schien die Sonne und es herrschten traumhafte Bedingungen für Schitourengeher. Auch die Gefahrenstellen waren zu erkennen.  Bei der Abfahrt löste der Wintersportler die Schneebrettlawine mit einer Anrisshöhe von 15 cm bis 230 cm aus. Vermutlich hat er bei der Einfahrt in den Steilhang am Übergang von  wenig zu mehr Schnee die Schneebrettlawine ausgelöst. Am Unfalltag wurde durch die AEG Spittal/Drau und des LWD - K ein Schneeprofil erstellt. Die Bruchfortpflanzung war an der im Schneeprofil dargestellten härteren Kruste mit darunterliegenden aufgebauten, großen, lockeren und kantigen Schneekristallen.
 
2.)    Lawinenunfall neben der Skiroute Fleißtal im Schigebiet Heiligenblut am Großglockner am Sonntag, den 25. März 2018
 
Kurzanalyse:
Der Alpinist war vormittags im Schigebiet Heiligenglut am Großglockner alleine als Freerider unterwegs. Abseits der Skiroute Fleißtal – nördlich von der markierten Skiroute Nr. 2 Fleißtal – wählte der Freerider einen sehr steilen Südosthang zur Abfahrt aus. Er dürfte unterhalb der Schneebrettanrissstelle die Lawine ausgelöst haben. Der Hang liegt an einer windexponierten Stelle und dabei kommt es bei einer starken Nordwestströmung zu starken Triebschneesammlungen. Der immer wieder auflebende und kalte Nordwestwind verfrachtete den lockeren Schnee und erodierte auch die Altschneedecke. Die Windspuren waren durch Schneeablagerungen und Windgangeln sehr deutlich erkennbar.  Die Triebschneesammlungen waren durch die winterlichen Temperaturen sehr spröde und störanfällig.
 
Lawinentypische Situation:
Der Wind als Baumeister der Lawine! Lockeren Schnee verfrachtete der Wind aus nordwestlichen Richtungen und sorgte für mittlere Triebschneesammlungen. Die Triebschneesammlungen waren durch die winterlichen Temperaturen sehr spröde und störanfällig und lagerten auf einer Altschneedecke mit einer Harschkruste. Unterhalb der Harschkruste endstand durch die aufbauende Umwandlung eine Schicht von kantigen, lockeren und großen Schneekristallen. Es herrschte MÄSSIGE Lawinengefahr in den Hohen Tauern mit dem typischen Lawinenproblem „Triebschnee“.  Durch die Nordwestströmung wurde Schnee von der Luv Seite in die OSO Seite (Lee Seite) verfrachtet. Die Gefahrenstellen bzw. Triebschneesammlungen waren zu erkennen.  Ein Schneeprofil wurde nach dem Unfalltag, am Montag, den 26.03.2018 durch den BetriebsleiterStv. der Bergbahnen Heiligenblut/Großglockner und dem LWD - K erstellt. Die Bruchfortpflanzung war an der im Schneeprofil  dargestellten etwas weicheren Kruste mit darunterliegenden aufgebauten, großen, lockeren und kantigen Schneekristallen. Der Alpinist hat vermutlich die Schneebrettlawine nicht im Anrissbereich sondern an einer tiefer liegenden Stelle mit einer geringeren Schneehöhe ausgelöst.

 


Sonntag, 25. März 2018

Lawinenabgang in Heiligenblut







Abseits der Skiroute Fleißtal im Skigebiet von Heiligenblut am Großglockner kam es am Sonntag, dem 25. März 2018, zwischen 11.00 und 13.00 Uhr zu einem Lawinenabgang. Ein 54 jähriger Alpinist aus Osttirol fuhr in einen 35 Grad steilen Südosthang ein und löste eine Schneebrettlawine aus. Dabei wurde der Alpinist ca. 360 Höhenmeter mitgerissen und ca. 1,5 m tief verschüttet. Im Schneebrett wurde gegen 13.20 Uhr von Einsatzkräften der Bergrettung bzw. Bediensteten der Bergbahnen Heiligenblut/Großglockner mit dem Fernglas ein herausragender Schischuh am Ende des Lawinenkegels wahrgenommen. Die Einsatzkräfte der Bergrettung und die Besatzung des Notarzthubschraubers C 7 konnten den Alpinisten leider nur mehr tot bergen.



 
 
Übersichtsbild Lawinenunfall Fleißtal im Schigebiet Heiligenblut/Großglockner
(Bild: AEG u. FEST Klagenfurt)





EAWS-SnoProfiler
 
Ein Schneeprofil wurde nach dem Unfalltag, am Montag, den 26.03.2018 durch den BetriebsleiterStv. der Bergbahnen Heiligenblut/Großglockner und dem LWD - K erstellt. Die Bruchfortpflanzung war an der im Schneeprofil  dargestellten etwas weicheren Kruste mit darunterliegenden aufgebauten, großen, lockeren und kantigen Schneekristallen. Der Alpinist hat vermutlich die Schneebrettlawine nicht im Anrissbereich sondern an einer tiefer liegenden Stelle mit einer geringeren Schneehöhe ausgelöst.

Freitag, 23. März 2018

Die Lawinengefahrenstufen

 
Jeder kennt die Ziffern 1, 2, 3, 4, 5. Was die Ziffern mit Lawinengefahr zu tun haben können, kann meist auch noch verständlich damit erklärt werden, dass je größer die Ziffer ist, je größer ist auch die Lawinengefahr.
Danach beginnt aber meist schon die große Anzahl der Fragen.
Wie groß ist eigentlich die Lawinengefahr bei Stufe 1, 2, 3, 4 oder 5? Steigt die Lawinengefahr mit dem Vorhandensein gefährdeter Objekte (Menschen, Tier, Wald oder Infrastruktur) in einem Bereich?
Nicht um belehrend zu sein oder mich an einer Diskussion nach einem Lawinenunfall besserwissend beteiligen zu wollen, sondern um zu informieren, möchte ich deshalb nachfolgende Beschreibungen hervorheben.
 
Die fünfteilige Europäische Lawinengefahrenskala wurde 1993 von den europäischen Lawinenwarndiensten beschlossen um im Alpenraum die Lawinengefahr einheitlich beschreiben zu können.
 
Die einzelnen Lawinengefahrenstufen werden dabei durch die Parameter
·         Schneedeckenstabilität
·         Umfang der Gefahrenstellen
·         Lawinen-Auslösewahrscheinlichkeit und
·         der zu erwartende Lawinengröße (Rutsch, kleine Lawine, mittlere Lawine, große Lawine, sehr große Lawine)
beschrieben.
Die Gefahrenstufenbeurteilung bezieht sich dabei immer auf eine Region die mindestens 100 km2 groß ist.
 
Mit dem Lawinenprognosebericht / Lawinenlagebericht, der während der Wintersaison (rund 1.12. bis rund 30.4.) täglich veröffentlicht wird, bietet der Lawinenwarndienst einen Überblick über die vorherrschende Gefahrenstufe, den Geländeteilen wo die Gefahr besonders ausgeprägt ist, den vorherrschenden Lawinenproblemen, der tageszeitlichen Entwicklung, dem Schneedeckenaufbau und eventuell beobachtete Lawinenaktivitäten, der Wetterprognose und der weiteren Tendenz in einer Region unabhängig vom Vorhandensein gefährdeter Objekte.
 
Mallnitz ist eine Kärntner Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau mit einer flächenmäßigen Ausdehnung von 111,9 km2.
Die Gefahrenstufenregion „Hohe Tauern“ hat eine flächenmäßige Ausdehnung von rund 1.370 km2.