Donnerstag, 26. Januar 2017

Wochenrückblick



Am Mittwoch (KW 3/2017) wurde der Tiefdruckeinfluss aus dem Mittelmeer schwächer und das Hoch Brigitta brachte durchgehend trockenes kaltes Winterwetter in die Kärntner Gebirgsgruppen. Der Wind, vorwiegend aus nordöstlichen Richtungen, war noch zum Teil stürmisch. Strahlender Sonnenschein mit milden Temperaturen in hohen Lagen stellte sich am Wochenende ein und bescherte uns ein freundliches Bergwetter. In den Bergen gab es von der Früh weg strahlender Sonnenschein mit milden Temperaturen.  In tiefen Tallagen wurden in den Morgenstunden  weitgehend Temperaturen um -15 Grad gemessen.






 Temperaturentwicklung in den Kärntner Gebirgsgruppen - Tageserwärmung bzw. die Steigerung der Temperaturen erkennbar. (LWD Messstation Turracherhöhe 1816m)



Im Ankogelgebiet der Hohen Tauern, ab 2000m liegt am meisten Schnee.


1 m Schnee liegt im Schigebiet Ankogel/Mallnitz (LWD: Messstation Hintere - Lucke 2316m)

Wenig Schnee liegt in den Karnischen Alpen (LWD - Messstation Oisternig 2036m)


Schneebrettlawine im Schigebiet Ankogel/Hohen Tauern der letzten Woche
 
Der Triebschnee der letzten Niederschläge verbunden mit Wind vor allem in den Staulagen der Karawanken und in den Hohen Tauern, konnte sich auf Grund eines stabilen Hochs langsam setzen und verfestigen. Jedoch bestand die Schneedecke in der letzten Woche aus mehreren Schichten Triebschnee. In Bodennähe wurden bei  den Schneedeckenuntersuchungen auch kantige große Kristalle gefunden. Durch das anhaltende Hochdruckwetter verbunden mit zunehmenden milden Temperaturen konnte sich die Schneedecke weiter verfestigen.  In den schneereicheren Regionen - höheren Lagen - wurden vereinzelt noch bodennahe Schwachschichten mit kantigen Kristallen gefunden (Altschneeproblem).   Allgemein kann die Schneedecke in den Kärntner Bergen weiterhin als unterdurchschnittlich bezeichnet werden.

Meist war  die Schneedecke von Wind geprägt. Windgangeln!

Durch die tiefen Temperaturen hat sich an der Altschneedecke vermehrt ein Oberflächenreif gebildet.
Schneeprofil - Hintere Lucke/Mallnitz in den Hohen Tauern


Schneedeckenuntersuchungen zeigten die Schwachschichten.




Von Mittwoch bis Samstag herrschte in den Hohen Tauern ERHEBLICHE Lawinengefahr. In den übrigen Kärntner Gebirgsgruppen herrschte in der letzten Woche meist GERINGE Lawinengefahr ab 2000 m Seehöhe. Am Wochenende konnte sich die Schneedecke durch die Sonneinstrahlung und die milden Temperaturen weiterhin verfestigen und es herrschte in den Hohen Tauern MÄSSIGE Lawinengefahr. Ab Montag wurde in Kärnten auf Grund der unterdurchschnittlichen Schneelage allgemein die Lawinengefahr mit GERING beurteilt.

Tauerntal in den Hohen Tauern - abgeblasene Geländerücken (Foto: Polizei AEG)
 
Bei Unternehmungen im freien Gelände in den letzten Tagen konnten Geländefahrten meistens nur in Mulden und Rinnen unternommen werden. Meist waren die Schneehänge vom Wind der letzten Woche abgeblassen.

Tauerntal in den Hohen Tauern - abgeblasene Geländerücken (Foto: Polizei AEG)






Montag, 16. Januar 2017

Wochenrückblick

Die erste Störung aus Norden hat am Donnerstag  für Schneefall gesorgt und es wehte  starker bis stürmischer Nordwind in den nordwestlichen Gebirgsgruppen der  Hohen Tauern. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag zog neuerlich eine Kaltfront über Österreich, gefolgt von einem  Adriatief. Bereits in den Nachtstunden begann es von Westen zu schneien. In den östlichen Tallagen gab es zuerst Regen,  der aber rasch auf Schneefall überging. Am Samstag war es in den restlichen Gebirgsgruppen  niederschlagsfrei und winterlich kalt.  Nur in den nördlichen Hohen Tauern brachte eine neuerliche Störung aus Norden geringe Schneemengen. Am Sonntag und Montag führte ein Hoch zu vielen Sonnenstunden mit tiefen Temperaturen. 

Windspitzen über 100 km/h in den Hohen Tauern - ÖBB Messstation mit einem Mittelwert (blau) und Windböen (rot)  Lieskele 2.350m

Winterliche Temperaturen in den Hohen Tauern - ÖBB Messstation Lieskele 2.350m



Nur ein Tag mit über 0 Grad Temperaturen wie hier am Oisternig in den Karnischen Alpen - LWD Messstation Oisternig 2.032m

Kalte Temperaturen in den Karawanken. - LWD Messstation Zelenica 1.536 m
Am Donnerstag wurden bis zu 20 cm Neuschnee in den Hohen Tauern gemessen. Durch den starken Wind aus nördlicher Richtung kam es zur Verfrachtungen und Bildung von Triebschneepaketen.  Am Freitag wurden in den Staulagen der Karawanken rund 45 cm Neuschnee und örtlich etwas mehr gemessen. In den Karnischen Alpen waren es bis zu 30 cm, Gailtaler Alpen 15 bis 20 cm, Kreuzeckgruppe 20 cm, Hohen Tauern 20 cm, Nockberge 15 – 20 cm, Gurktaler Alpen 10 cm und auf der Sau und Koralpe 15 – 20 cm Neuschnee. Der Neuschnee wurde durch den stürmischen Wind, anfangs aus SW  und dann aus N Richtung,  verfrachtet. Am Samstag brachte eine weitere Störung in den nördlichen Hohen Tauern noch geringe Schneemengen. Der Wind, vorwiegend aus nördlicher Richtung,  verfrachtete den lockeren Neuschnee und führte zu neuen Triebschneepaketen die allgemein durch die Kälte sehr spröde und störanfällig sind. Erst durch die Sonnenstrahlung am Samstag und Sonntag wurden geringe Setzungen an der Schneedecke gemessen bzw. festgestellt.

In den Staulagen der Karawanken wurden ca. 45 cm Neuschnee gemessen, örtlich sogar bis zu 60 cm Neuschnee. Leichte Setzungen in den Schneedecke sind hier an der Messstation ersichtlich.  LWD Messstation Zelenica 1.536 m
In den Karnischen Alpen - Oisternig wurden bis zu 30 cm Neuschnee gemessen. LWD Messstation Oisternig 2.032 m
In den Kärntner Nockberge - Turracher Höhe wurden ca. 15 - 20 cm Neuschneezuwachs gemessen. LWD Messstation Turracherhöhe 1816 m


Winterliche Verhältnisse wie hier am Katschberg - mit  Windspuren an der Schneedecke - am Samstag wurden spontane Schneebrettlawinen beobachtet.



Triebschnee war in den letzten Tagen auf Grund des Schneefalles mit Windeinfluss und winterliche Temperaturen, das Hauptproblem. Die Lawinengefahr wurde auf Grund des Neuschnees  in den Hohen Tauern und Karawanken mit ERHEBLICH beurteilt. In den restlichen Kärntner Gebirgsgruppen wurde die Lawinengefahr mit MÄSSIG und GERING beurteilt. Auch in den schneeärmeren Regionen sind bei Unternehmungen im freien Gelände die störanfälligen, spröden Treibschneeablagerungen zu beachten.
Der Lawinenwarndienst hat in der letzten Woche wieder zwei Stationen an wichtigen Messstellen in der Kreuzeckgruppe auf der Embergeralm und in den Karnischen Alpen am Nassfeld erneuert.
Am Nassfeld/Watschiger Alm 1.608 m  in den Karnischen Alpen wurde ein neuer Ultraschall Schneehöhensensor montiert.
Schneemessstation mit Temperatur auf der Emberger Alm 1.935 m in der Kreuzeckgruppe



Dienstag, 3. Januar 2017

Die Kälte kommt und auf größere Schneemengen muss weiterhin gewartet werden.

 
Eine stabile Hochdrucklage über den Alpenraum sorgte für tiefe Temperaturen in den Alpentälern und  für stark überdurchschnittlichen hohen Temperaturen in den Kärntner  Gebirgsgruppen. Die letzten Schneefälle wurden am 28. Dezember 2016 in den nördlichen Hohen Tauern aufgezeichnet aber es waren nicht mehr als 5 cm. Weiterhin lässt der Winter auf sich warten. Skitouren können vorerst nur in den Hohen Tauern ab 2500m unternommen werden.
 
Weiterhin sind Bergtouren nur mit Bergschuhen möglich. Achtung auf die Absturzgefahr bei gefrorenen Boden.
 
Es dürfen ein paar Impressionen und Messwerte der letzten Tagen gezeigt werden  mit der Hoffnung, dass der "Streik der Frau Holle" ein baldiges Ende hat.  
Kein Neuschneezuwachs in den letzten Tagen in den Gebirgsgruppen Kärntens

Nur 5 cm Neuschnee wurden am 28.12.2016 in den nördlichen Gebirgsgruppen gemessen wie am Klippitztörl 1642m (Saualpe). Hier ein Bild über die Windverfrachtungen der geringen Schneemengen.

Kunstschnee an den Pisten und kein Schnee bis auf 2500m in hohen Lagen wie hier am Nassfeld 1609m (Karnische Alpen)

Auch frische Blüten (Gänseblümchen) wurden im Bereich den sonnseitigen Hänge gefunden auf ca. 1200m

Geringe Schneemengen liegen in den hohen lagen der Hohen Tauern wie hier bei der Messstation Lieskele/Mallnitz

Kein Schnee liegt auf der Mauthner Alm in den Karnischen Alpen

Überdurchschnittliche Temperaturen wurden  am Oisternig 2032m (Karnischen Alpen) in den letzten 30 Tagen gemessen

Herbstliche Fotos von Bergtouren werden vermehrt aufgenommen wie hier im Hintergrund der Dobratsch in den Gailtaler Alpen.