Donnerstag, 22. Februar 2018

Wochenrückblick, Donnerstag 15.2. bis Mittwoch 21.2.2018


Das spektakulärste der vergangenen Woche war wohl die Wettervorhersage.

 
Wetterberuhigung am Samstag, über der Nebeldecke geht die Sonne auf
18.2.2018 - 8:00 Uhr, Naßfeld / Gartnerkofel
Kamera Naßfeld / Gartnerkofel
 
Im Westen aufgelockerte Bewölkung mit Sonnenschein
21.2.2018 - 15:25 Uhr, Feldkopf
Kamera Feldkopf


Wetterverlauf 15.2. bis 21.2.

Am Donnerstag wird es mit einer herannahenden Warmfront vorübergehend deutlich milder und der Wind aus Nordwesten legt im Hochgebirge an Stärke zu. In der Folge bleibt es am Freitag großteils stark bewölkt und entlang der nördlichen Landesgrenze schneit es leicht. Am Samstag dreht die Strömung vorübergehend auf West bis Südwest und das Wetter beruhigt sich kurzfristig. Ober einer Hochnebeldecke scheint die Sonne. Die Strömung dreht in der Folge auf nordöstliche Richtung und mit dem Wirksamwerden einer weiteren Störung in der Nacht auf Sonntag sinken die Temperaturen wieder, werden die Wolken auch wieder dichter und es gibt leichten Schneefall. Am Sonntagnachmittag hellte es aber schon wieder auf. Am Montag scheint in den Oberkärntner Gebirgsgruppen die Sonne, im Osten bleibt es bewölkt mit leichten Schneeschauern die aber wieder keine nennenswerten Neuschneemengen bringen. Bei winterlichen Temperaturen werden am Dienstag reichlich Wolken aus Nordosten herangeführt und im Tagesverlauf weiten sich leichte Schneefälle von Osten her aus und bringen auf der Koralpe rund 10 cm Neuschnee. Bedeckt bleibt es am Mittwoch auch in den östlichen und südöstlichen Gebirgsgruppen. Im Westen lockern die Wolken im Bergland auf. Es hat sich ein Tief über dem westlichen Mittelmeer gebildet welches in der Folge dichte Wolken mit Schneefällen an die Alpensüdseite steuert.
 
Wetterkarte am 15.2.2018

und am 21.2.2018
Schneedecke

Wenig Veränderung hat in der vergangenen Woche in der Schneedecke stattgefunden. Die örtlich sehr begrenzten und geringen Schneefälle und der in exponierten Lagen kurzfristig auch über Verfrachtungsstärke wehende Wind aus unterschiedlichsten Richtungen haben immer wieder kleinere und vereinzelte Triebschneeablagerungen gesorgt. Kalte Temperaturen haben für das Weiterbestehen der Sprödigkeit älterer Triebschneeablagerungen in Hochlagen gesorgt. Das Schneedeckenfundament ist derzeit stabil und gefestigt, tieferliegende Schwachschichten mit kantigen, lockeren Kristallen können derzeit kaum gestört werden und werden wahrscheinlich erst im Spätwinter wieder für Aufmerksamkeit sorgen.

http://www.lawine.ktn.gv.at/346500_DE-2018-21.2.2018_-_Seebachalm.pdf





 
Lawinengefahr
 
Beinahe keine Änderungen in der Schneedecke haben auch dazu geführt, dass die Lawinengefahr in der vergangenen Woche keine Änderungen erfahren hat und allgemein mäßig war. Das Hauptproblem Triebschnee mit den spröden Triebschneeablagerungen, welche vereinzelt noch durch eine geringe Zusatzbelastung losgelöst werden können, wurde durch die tiefen Temperaturen konserviert und bestand den ganzen Zeitraum über.

http://www.avalanches.org/eaws/en/includes/basics/basicsImages/scale_de.png
 

Donnerstag, 15. Februar 2018

Wochenrückblick von Freitag 09. Februar 2018 bis Donnerstag 15. Februar 2018



Nach einer sehr niederschlagsreichen letzten Woche folgte am Freitag, den 09.02.2018 hochnebelartige Bewölkung, nur im Nordwesten herrschte oberhalb von 1000 m sonniges Bergwetter. Ruhiges Winterwetter gab es am Wochenende mit Nebel in den Tallagen. 


Schönes Bergwetter herrschte am Sonntag auf der Gerlitzen in den Kärntner Nockbergen und in den Tallagen lag dichter Nebel.  




Blickrichtung Nordwesten in den Kärntner Nockbergen







Am Wochenende herrschte schönes Bergwetter mit winterlichen Bildern wie hier in Körtschach Mauthen in den Karnischen Alpen (Bild: Bergbahnen Kötschach Mauthen)




Schneeprofil vom 09.02.2018 von der Kreuzeckgruppe - Gasarnalm
Beim ECT (= Extended Column Test) konnte beim 30. Schlag ein Teilbruch verursacht werden.




In der Nacht zum Montag stellte sich ein Adriatief über ganz Kärnten ein. Beginnend mit intensivem Schneefall in den nordwestlichen Gebirgsgruppen und in der ersten Tageshälfte schneite es vor allem in den südöstlichen Gebirgsgruppen bis in den Abendstunden intensiv. Ab Dienstag dominierten die Wolken und gebietsweise gab es noch unergiebigen Schneefall in den südöstlichen Gebirgsgruppen.  Sonnenschein gab es am Dienstag in den Hohen Tauern im Mölltal, im Oberdrautal und im Lesachtal und es wurde winterlich kalt. 


Eine mächtige Schneedecke liegt in den Karawanken - Schigebiet Dreiländereck Hahnenwipfel 1552 m. In ganz Kärnten liegt überdurchschnittlich viel Schnee!



Am Dienstag war der Himmel in den nordwestlichen Gebirgsgruppen bereits frei. Bild: Die Kamera befindet sich auf dem 2.717 m hohen Feldkopf in der Schobergruppe (in den Hohen Tauern), westlich der Wangenitzseehütte

 




Neuschnee gab es in allen Kärntner Gebirgsgruppen lt. INCA Analysekarte, in den Karawanken bis zu 40 cm Neuschnee



Ab Mittwoch und Donnerstag gab es in den Kärntner Gebirgsgruppen den ganzen Tag über strahlenden  Sonnenschein und es zeigten sich nur ein paar harmlose Wolken im Osten. Mit schwachem bis mäßigem Nordostwind kühlte es deutlich ab, in 3106 m(Sonnblick)  minus 21,5 und in 2166 m (Dobratsch) minus 14,4 Grad. Heute am Donnerstag herrscht meist noch einmal schönes Bergwetter mit einem Anstieg der Temperaturen.


 
Am Wochenende war die Schneedecke recht kompakt, lockere Schwachschichten in der Altschneedecke wurden  teilweise in schattseitigen Expositionen gefunden. Pulverschnee gab es an nicht besonnten Hängen.

Durch die neuerlichen Niederschläge am Wochenbeginn gab es in allen Kärntner Gebirgsgruppen trockenen Neuschnee mit den größten Neuschneemengen in den südöstlichen Gebirgsgruppen der Karawanken bis zu 40 cm. Der lockere Neuschnee wurde durch den zunehmenden Nordwestwind verfrachtet und es bildeten sich störanfällige Triebschneeablagerungen. Die Schwachschicht bestand  aus lockerem Neuschnee  der von Triebschnee überlagert wurde. Es hat zuvor bei kalten Temperaturen ohne Wind geschneit und dann zu wehen begonnen, wobei der Wind während des Schneefalls ab Montag Nachmittag an Stärke zunahm.

Durch die Wetterberuhigung ab Dienstag setzte sich die Schneedecke, aber die Triebschneeablagerungen in den windexponierten Hanglagen waren durch die sehr tiefen und winterlichen Temperaturen noch spröde und störanfällig.


 

Am ersten schönen Tag nach dem Schneefall ein Lawinenabgang ohne verschüttete Personen am Mölltaler Gletscher, an einem steilen Südwesthang ~ 2700 m. Vermutlich wurde die Schneebrettlawine durch drei Wintersportler am Dienstag, den 13.02.2018 um ca. 10:50 Uhr ausgelöst. (Foto: Webcam Mölli)






Den lockeren, trockenen Neuschnee hat der Wind verfrachtet und damit stieg die Lawinengefahr am Dienstag auf ERHEBLICH an!
Am Wochenende überwiegend günstigere Bedingungen und es herrschte ab Freitag allgemein MÄSSIGE Lawinengefahr. Durch die neuerlichen Niederschläge am Montag stieg die Lawinengefahr in allen Kärntner Gebirgsgruppen auf ERHEBLICH an. Am Mittwoch herrschte verbreitet mäßige, in den Karawanken und Hohen Tauern erhebliche Lawinengefahr.
 

Typischen Lawinenprobleme in den letzten Tagen:   
 



Mittwoch, 14. Februar 2018

Schneebrett riss zwei Wintersportler mit!

Schneebrettlawine am Polinik in den Karnischen Alpen 

Am Mittwoch, den 14.02.2018, gegen 12:20 Uhr lösten zwei  italienische Schneeschuhwanderer unterhalb des Poliniks in den Karnischen Alpen  in einer Seehöhe von ~ 2150 m beim  Aufstieg ein ca. 50 m breites und 100 m langes Schneebrett aus. Die beiden italienischen Wintersportler wurden in dem steilen Südwesthang  (40° bis 45°)  rund 100 m von der Lawine mitgerissen. Die beiden Wintersportler wurden nicht verschüttet, jedoch ein Beteiligter  schwer und die zweite Person leicht verletzt. Da im Bereich der Unfallstelle eine Handyalarmierung nicht möglich war, stieg der 45 jährige ab, um Hilfe zu holen. Unterhalb der Spielbodenalm kamen ihm zwei aufsteigende Skitourengeher entgegen, die mittels Handy einen Notruf absetzten. Der schwerverletzte Wintersportler wurde vom Rettungshubschrauber RK 1 mittels Seilwinde geborgen und in das Krankenhaus Lienz geflogen. Der leicht verletzte Wintersportler konnte in Begleitung selbst bis zum Plöckenhaus absteigen.


Durch die Auswahl der sehr steilen Aufstiegsspur zum Polinik in den Karnischen Alpen wurde das  ca. 100 m lange Schneebrett gelöst. (Foto: FEST Klagenfurt)
 


 



Montag, 12. Februar 2018

Lawinenabgang auf der Nöblinger Alm in den Karnischen Alpen


 
 
 
Auf der Nöblinger Alm in den Karnischen Alpen 1616 m wurde am Sonntagnachmittag ein Lawinenabgang gemeldet. Da Skispuren im Bereich des Lawinenabganges entdeckt wurden wurde eine Sondierung des Lawinenkegels durch die Alpinpolizei, Bergrettung und Lawinensuchhunde durchgeführt. Es konnten dabei keine verschütteten Personen gefunden werden. Es standen auch 3 Hubschrauber im Einsatz.
Lawinenhang (nordwestliche Hanglage)  auf der Noblinger Alm in den Karnischen Alpen (Foto: FEST Klagenfurt)  

Donnerstag, 8. Februar 2018

Wochenrückblick von Freitag 02. Februar 2018 bis Donnerstag 08. Februar 2018

Die Woche davor herrschte Großteiles Sonnenschein und herrliches Bergwetter mit milden Temperaturen (bis zu + 10 Grad in 2000m). Am Donnerstag, den 01.02.2018 war der Himmel bedeckt und es zog ein kräftiges Oberitalientief über Kärnten mit  Regen und Schneefall  ab 900 m Seehöhe hinweg. Ab Freitag in der Früh schneite es in den gesamten Kärntner Gebirgsgruppen. In den Staulagen der Karnischen Alpen, Karwanken wurden bis zu 100 cm Neuschnee gemessen. In den Hohen Tauern bis zu 70 cm. In den übrigen Gebirgsgruppen gab es ca. 30 – 40 cm Neuschnee.
 
 
100 cm Neuschnee innerhalb von 24 Stunden wurden auf der Watschiger Alm (1608 m)am Naßfeld in den Karnischen Alpen an der LWD - K Messstation gemessen.
100 cm Neuschnee wurden in den Karawanken, an der LWD - K Messstation Zelenica (1536 m) gemessen.  

 
Geringere Neuschneemengen in den Kärntner Nockbergen, 40 cm wurden an der LWD - K Messstation auf der Turracherhöhe (1816 m) gemessen.

 

Temperaturverlauf während des Niederschlagsereignisses - LWD - K Messstation Zelenica (1536 m)/Karawanken

 
 
 
 
 
Ab Samstag überwogen die Wolken und es gab selten Niederschlag. Am Sonntag Nachmittag und Montag herrschte in den Kärntner Gebirgsgruppen recht freundliches Bergwetter. Ab Mittwoch wurde ein Adriatief von Süden her  wetterwirksam. In den östlichen Karawanken gab es  bis zu 25 cm und in den Karnischen Alpen 10 bis 15 cm an Neuschnee. Am Donnerstag war kärntenweit  der Himmel bedeckt mit dichtem Nebel in den Tallagen.
 
 
Am Samstag, den 03.03.2018 überwogen die Wolken und dichter Nebel in den Kärntner Gebirgsgruppen.

 
 

Sonntag war der Himmel in den Morgenstunden noch bedeckt, erst ab Nachmittag Sonnenschein
 

 
Die Schneedecke war in den letzten Tagen, auf Grund der großen Neuschneemengen in den Staulagen der Karnischen Alpen, Karawanken und in den Hohen Tauern recht unstabil. Zahlreiche Lawinenabgänge wurden am Wochenende beobachtet und es ereignete sich leider auch außerhalb des gesicherten Skiraums ein tödlicher Lawinenunfall. Neuschnee bis 100 cm in den südlichen Gebirgsgruppen und in den Hochlagen wurde der Schneefall am Beginn durch einem kräftigen Südwestwind begleitet. Erwähnt wird, dass in den Tagen zuvor sehr milde Temperaturen mit Sonnenschein bis in hohen Lagen der Kärntner Gebirgsgruppen herrschten.
 

 
 

Lawinenunfall Naßfeld - Karnischen Alpen, am 02.03.2018
 



Lawinenabgang am Dreiländereck in den westlichen Karawanken, am 03.02.2018



Lawinenabgang Naßfeld _ Karnischen Alpen, am 04.02.2018

 

Lawinenproblem - Neuschnee

 
Das Problem entstand durch die Schneefälle kurz vor dem Neuschneeereignis. Der Haupteinflussfaktor war die kritische Neuschneemenge, die von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel Temperatur oder Eigenschaften der alten Schneeoberfläche abhängen.
Zu erwartende Lawinenarten nach so einem Niederschlagsereignis:
             trockene Schneebrettlawinen
             trockene Lockerschneelawinen
             spontane und künstliche Auslösungen
Eine dünne, heimtückische Schwachschicht an der Altschneedecke, die sich einige Tage vor dem Unfall gebildet hat, war einer der Gründe für die vielen Lawinenabgänge in den südlichen Gebirgsgruppen. Die Tage zuvor war es in den hohen Lagen zu warm für diese Jahreszeit. Die Schneeoberfläche wurde feucht. In Folge bildete sich bei sinkenden Temperaturen eine ganz dünne Schmelzkruste, unter der sich eine Schicht aus kantigen Kristallen entwickelte. Durch die starken Niederschläge wurde die Schwachschicht mit frischem Triebschnee und Neuschnee überdeckt.
 
Schneeprofil Lawinenunfall am Naßfeld - aufgenommen am 03.02.2018
Schwachschicht mit einer dünnen Schmelzkruste, unter der sich eine Schicht aus kantigen Kristallen entwickelt hat.
 
 
Ab Freitag herrschte allgemein ERHEBLICHE Lawinengefahr in den Kärntner Gebirgsgruppen. Ab Samstag und Sonntag in den Staulagen der südlichen Gebirgsgruppen GROSSE Lawinengefahr. Am Montag wurde in den Staulagen der Karawanken und Karnischen Alpen noch ERHEBLICHE Lawinengefahr ausgegeben. In den übrigen Gebirgsgruppen herrschte MÄSSIGE Lawinengefahr. Ab Donnerstag wurde die Lawinengefahr in den Karawanken mit ERHEBLICH beurteilt und in den übrigen Gebirgsgruppen mit MÄSSIG.



 
 
 
 

Dienstag, 6. Februar 2018

Kurzbericht über das Lawinenunglück am Naßfeld mit tödlichen Ausgang


Am Freitag, den 02.02.2018 um ca. 13.45 Uhr fuhr ein 56 jähriger Alpinist aus dem Bezirk Hermagor mit seinem Sohn und einem weiteren jugendlichen Begleiter auf der Trogkofelabfahrt im Schigebiet Naßfeld, talwärts. Im Zuge der Abfahrt fuhren die drei Freerider in den Variantenbereich westlich der Piste ein. Bei der Querung von der Piste in den steilen Nordhang löste der vorausfahrende 56 jährige Alpinist ein 230 m langes und 50 breites Schneebrett aus und wurde ca. 1,5 m tief an der untersten Stelle des Lawinenkegels verschüttet. Die beiden Jugendlichen wurden teilverschüttet, konnten sich sofort selbst befreien und einen Notruf absetzen. Der Alpinist konnte erst nach ca 1 Stunde zu Beginn des planmäßigen Einsatzes von der Alpinpolizei, Bergrettung und Mitarbeiter der Liftgesellschaft sowie Lawinenhunde, mittels VS-Gerät geortet und aus den Schneemaßen geborgen werden. Mangels einer Atemhöhle blieben Reanimationsversuche leider ohne Erfolg und es konnte nur mehr der Tod festgestellt werden.

Die gelbe Linie zeigt die Einfahrtsspur des Alpinisten und 
der rote Kreis zeigt die Endlage des verunglückten Alpinisten.




Lawinentypische Situation:
Eine dünne, heimtückische Schwachschicht an der Altschneedecke, die sich einige Tage vor dem Unfall gebildet hat, kommt als einer der unmittelbaren Gründe des Lawinenabgangs in Frage. Die Tage zuvor war es in den hohen Lagen zu warm für diese Jahreszeit. Die Schneeoberfläche wurde feucht. In Folge bildete sich bei sinkenden Temperaturen eine dünne Schmelzkruste, unter der sich eine Schicht aus kantigen Kristallen entwickelte. Als es vom 01.02.2018 auf den 02.02.2018 zwischen 70 und 100 cm unter zum Teil starkem Windeinfluss aus Südwest schneite, wurde die Schwachschicht mit frischem Triebschnee und Neuschnee überdeckt.
Als Folge konnte man am Unfalltag im Unfallbereich des Skigebietes spontane Schneebrettlawinen beobachten. Die Schneedeckenuntersuchung bestätige die Schwachschichten. Ein typisches Lawinenproblem „Neuschnee – kalt auf warm“


Typisches Lawinenproblem: NEUSCHNEE

Montag, 5. Februar 2018

Lawinenabgang am Dreiländereck in den Karawanken

Am Dreiländereck in den Kärntner Karawanken ist an einem Nordhang ~ 1450 m, am Samstag, den 03.02.2018 außerhalb des gesicherten Skiraumes eine Schneebrettlawine mit Sekundärlawinen abgegangen. Ein Wintersportler wollte zu seiner Almhütte über einem Steilhang fahren. Vor der Einfahrt löste sich ein ca. 100 m breites um 60 langes Schneebrett. Es wurde kein Wintersportler erfasst. In den Staulagen der Karawanken und den östlichen Karnischen Alpen wurden in den letzten beiden Tagen (Freitag und am Samstag) ca. 100 cm Neuschnee gemessen.

 
Der Skifahrer wollte von der rechten Seite (gelbe Linie) zur Almhütte abfahren, dabei löste er mehrere kleine Lawinen sowie die 100 m breite und ca. 60 m lange Schneebrettlawine. Am Bild ersichtlich die Risse an der Schneedecke und die Sekundärlawinen!





GROSSE LAWINENGEFAHR HERRSCHTE IN DEN LETZTEN TAGEN AM SAMSTAG UND SONNTAG IN DEN KARAWANKEN UND IN DEN KARNISCHEN ALPEN 


Sonntag, 4. Februar 2018

Lawinenabgang am Auernig/Naßfeld



GROSSE LAWINENGEFAHR herrscht in den Karnischen Alpen







Unterhalb des Auernigs 1863 m an einem Nordwesthang, im Skigebiet Naßfeld wurde ein Lawinenabgang von Schifahrern beobachtet. Eine Schneebrettlawine 100 breit und 200 m lang, verschüttete einen wegen LAWINENGEFAHR gesperrten Zufahrtsweg zu einem Hotel. Angeblich wurden in der Nähe zwei Wanderer beobachtet die jedoch bei einer Hütte eintrafen. Der Lawinenkegel wurde durch die Einsatzkräfte sondiert, um auszuschließen, dass die Schneemassen Menschen erfasst hatten.


Eine mittlere Schneebrettlawine verschüttete die Zufahrtsstraße zu einem sehr beliebten Alpenhotel am Naßelfd. Zum Glück wurde kein Wintersportler verschüttet.



Anrissbreite und Anrisshöhen der Schneebrettlawine am Auernig


 

Samstag, 3. Februar 2018

Lawinenabgang am Naßfeld in den Karnischen Alpen

Am Freitag, den 02.02.2018 um ca. 13.50 Uhr ist außerhalb des gesicherten Skiraumes am Naßfeld - neben der Trogkofel Abfahrt - ein Familienvater mit seinem Sohn in einem Variantenhang eingefahren und löste dabei eine Schneebrettlawine. Der 56 jährige wurde von der Schneebrettlawine erfasst und eineinhalb Meter tief verschüttet.
Die Rettungskräfte konnten den verschütteten Alpinisten nach ca. 1 Stunde orten und aus der Lawine ausgraben. Die Reanimationversuche blieben jedoch ohne Erfolg und es konnte nur mehr der Tod des Mannes festgestellt werden.

Nähere Details über den Unfallhergang werden nach Abschluss der Erhebungsarbeiten bekannt gegeben.
 
 
 

Freitag, 2. Februar 2018

Wintereinbruch in den gesamten Kärntner Gebirgsgruppen

Neuschnee bis in tiefen Lagen in den Kärntner Gebirgsgruppen.


Neuschneemengen in den letzten 24 Stunden laut INCA Analysekarte
Eine von Nordwesten über Kärnten ziehende Kaltfront und mit einem kräftigen Oberitalientief brachte größere Neuschneemengen in den Hohen Tauern ~ 50 - 70 cm, in den Karawanken bis zu 50 - 100 cm, in den Karnischen Alpen und Gailtaler Alpen ~ 30 - 50 cm und mehr, und in der Kreuzeckgruppe ~ 30 - 50 cm, in den Nockbergen 30 - 40 cm und in den restlichen Gebirgsgruppen bis zu 30 cm.  


Erst am Freitagnachmittag klingt der Niederschlag in den westlichsten Gebirgsgruppen allmählich ab.  Durch den auffrischenden, kalten Nordostwind, werden wieder winterliche Temperaturen in den Kärntner Gebirgsgruppen erwartet. Am Samstag werden in 3000 m um -17, in 2000 m -10 und in 1000 m rund -3 Grad erwartet.




Windmessungen (ZAMG) auf der Villach Alpe - Dobratsch 2166 m in den Gailtaler Alpen

Temperaturrückgang (ZAMG) auf der Villacher Alpe - Dobratsch 2166 m in den Gailtaler Alpen




Ein Überblick von den LWD  - Messstationen:


Am Maltaberg 1500 m, in den Hohen Tauern wurden 35 cm Neuschnee gemessen.

Auf der Watschiger Alm  1608 m am Naßfeld in den Karnischen Alpen wurden 60 cm Neuschnee gemessen.

Auf der Emberger Alm 1935 m in der Kreuzeckgruppe wurden 40 cm Neuschnee gemessen.
Auf der Turracher Höhe 1816 m in den Kärntner Nockbergen wurden 30 cm Neuschnee gemessen.