Donnerstag, 16. März 2017

Wochenrückblick

 


Nach dem Durchzug einer Warmfront am vergangen Donnerstag drehte die Höhenströmung auf Nordwest und brachte durch eine  Kaltfront am Freitag in den nordwestlichen Gebirgsgruppen Kärntens Neuschnee. Eine Hochdruckwetterlage stellte sich vom Wochenende bis an Donnerstag ein und die Temperaturen stiegen in 2000m über 0 Grad.



Die Temperaturen beginnend mit plus Grad bei der LWD Messstation Viehbichl/Hochtor 2404m am Donnerstag und mit der Abkühlung durch die Kaltfront am Freitag/Samstag (10-11.3.2017) der Temperatursturz.



Die Schneedecke wurde meist vom Wind geprägt. Windspuren, Windgangeln und Wechten bildeten sich durch den meist über Verfrachtungsstärke wehenden Wind. Mit Neuschnee, in den Hohen Tauern wurden bis zu 70 cm gemessen, bildeten sich größere  störanfällige Triebschneeablagerungen. Erst ab Sonntag konnte sich die Schneedecke durch die nächtliche Ausstrahlung und tagsüber durch die Sonneneinstrahlung setzten und verfestigen. In schattseitigen Expositionen gibt es nach wie vor bodennahe Schwachschichten mit den lockeren, kantigen Kristallen.  Schneedeckenuntersuchungen bestätigen die Schwachschichten in nördlichen Expositionen. Eine geschlossene Schneedecke liegt meist erst ab 1000m. In den besonnten Hängen ist die Schneedecke bereits durchfeuchtet.



Die Schneedecke vom Wind geprägt.
 
 
 

Windspitzen über 100 km/h wurden in den Hohen Tauern am Ebeneck 2650m gemessen.




Schneeverfrachtung in den Hohen Tauern Ebeneck




Neuschnee ~ 70 cm in den Hohen Tauern. LWD - Messstation Hintere Lucke/Mallnitz 2316m

Auch in den westlichen Nockbergen auf der Turracher Höhe wurden bis zu 25 cm Neuschnee gemessen. LWD Messstation Turracher Höhe 1816m



Die Lawinengefahr wurde am vergangenen Freitag durch die Niederschläge in den Hohen Tauern mit GROSS beurteilt. In der Kreuzeckgruppe, Karnischen Alpen, Karawanken und Gailtaler Alpen wurde die Lawinengefahr mit ERHEBLICH in den restlichen Gebirgsgruppen mit MÄSSIG und GERING beurteilt. Ab Montag herrschte in den Hohen Tauern noch ERHEBLICHE und in den restlichen  Kärntner Gebirgsgruppen allgemein MÄSSIGE Lawinengefahr. Am Dienstag ist die Lawinengefahr zurückgegangen und wurde überwiegend mit MÄSSIG beurteilt. In den schattseitigen Expositionen wurde nach wie vor auf das Altschneeproblem hingewiesen.


Eine mächtige Schneedecke liegt in den Hohen Tauern - Hintere Lucke 2466m 



Schneedeckenuntersuchung wurden gemeinsam mit dem Leiter GrInsp. Horst Wohlgemuth der  Alpinpolizei Spittal an der Drau   in den Hohen Tauern im Schigebiet Ankogel - Hintere Lucke 2466m, durchgeführt.

Schneeprofil - Hintere Lucke im Schigebiet Ankogel - Hohen Tauern



In den besonnten Hängen, im Schigebiet von Naßfeld in den Karnischen Alpen  verliert die Schneedecke zunehmend an Mächtigkeit 

Insbesondere wird auf die Lawinenaktivität von vergangenem Wochenende hingewiesen. Hier wurden nicht nur die Lawinenaktivitäten mit Personenbeteiligung am Samstag festgestellt, sondern vor allem in den Hohen Tauern wurden viele selbstauslösende Schneebrettlawinen in schattseitigen steilen Expositionen beobachtet. Leider verunglückten durch Schneebrettlawinen auf der Turracher Höhe   sowie an der Landesgrenze zu Salzburg  am Schönfeld/Innerkrems zwei Menschen.



Lawinenunfall Königsstuhl 2090m, am 11.03.2017 im Thomatal/Schönfeld bei Innerkrems (Bild: LWD Salzburg und AEG Lungau)



Lawinenunfall am Kornock - Turracher Höhe Bild: LWD - K
 

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