Dienstag, 8. März 2016

Wochenbereicht vom 02.03.2016 bis 07.03.2016

 

Ein Tief über das Mittelmeer brachte am Dienstag neuerliche Schneefälle in ganz Kärnten und  in den südlichen Staulagen waren es bis zu 20 cm Neuschnee in den Hohen Tauern bis zu 15 cm.  Am Mittwoch begann das Wetter mit einer Warmfront in den Kärntner Gebirgsgruppen und es herrschte Großteils schönes Bergwetter, in den Abendstunden näherte sich eine Kaltfront, die für Neuschnee (~30 cm am Naßfeld) vor allem in den Staulagen der süd-westlichen Gebirgsgruppen sorgte.  Der Freitag begann mit einem Zwischenhocheinfluss mit sonnigem und kurzzeitig trockenem Wetter. Samstag erreichte die südwestlichen Alpen nach einem Zwischenhoch wieder eine Störungsfront und Niederschlag setzte in den Karnischen Alpen ein. In den Nachstunden auf Sonntag wurden die Niederschläge intensiver und in den Staulagen der Karnischen Alpen wurden 80 cm, in den westlichen Gailtaler Alpen 50 cm, in der Kreuzeckgruppe sowie in den Karawanken 40 cm und in den restlichen Gebirgsgruppen ca. 15 cm bis 25 cm an Neuschneezuwachs gemessen. Eine neuerliche Störung sorgte am Montag und am Dienstag  für 25 cm Neuschnee in den südlichen Gebirgsgruppen Kärntens.
Unter dem Mohar beim Glocknerblick (2047 m) in den Hohen Tauern wurde die LWD Messstation wieder in Betrieb genommen.
Ein Schneeprofil mit einem ECT




~ 115 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tagen in der Koschuta/Karawanken (1.282 m)

~ 135 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tagen auf der Samalm/Gailtaler Alpen (1.765 m)


~ 145 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tage auf dem Naßfeld/Gartnerkofel in der Karnischen Region (1.965 m)





Am Mittwoch haben vermutlich zwei Skitourengeher am Strasskopf in den Hohen Tauern ein kleines Schneebrett ausgelöst. Durch die Erwärmung mit Sonneneinstrahlung verlor die Schneedecke an Festigkeit, sodass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Bruch in einer bodennahen Schwachschicht gekommen ist.





Die Schneedecke konnte sich am Dienstag durch die Warmfront sowie Sonneneinstrahlung nicht gut verfestigen und es wurden laufend selbstauslösende Lockerschneelawinen aus steilen Hängen in vorwiegend südlichen Expositionen beobachtet. Der Störungseinfluss am Donnerstag und der immer wieder auffrischende Wind aus allen Richtungen sorgten für umfangreiche Triebschneeablagerungen. Am Wochenende brachte die Störung  größere Neuschneemengen begleitet durch Wind aus nördlichen Richtungen, der wiederum für mittlere teils auch größere Triebschneeablagerungen sorgte.  Bei Geländeerkundungen wurden auch kleinere und mittlere Schneebrettlawinen beobachtet. In den Staulagen der Karnischen Alpen, wo größere Schneemengen liegen, wurden auch Gleitschneelawinen beobachtet.


Am Donnerstag wurde eine Schneebrettlawine von einem Skitourengeher unterhalb der Kliudhöhe/Astental (2.579 m) in den Hohen Tauern ausgelöst. (Bild: Gugganig Hubert)  



    

Bei einem Lawinenerkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber Libelle Kärnten  mit der Lawinenkommission Kötschach-Mauthen wurden  Schneebrettlawinen beobachtet.  (Bild: FEST - Klagenfurt)


Gleitschneelawinen auf der Mauthner - Alm (1.783 m) in den Karnischen Alpen (Bild: FEST - Klagenfurt)

  
Zur Lawinengefahr wird erwähnt, dass das Hauptproblem in den letzten Tagen die umfangreichen gebildeten Triebschneeablagerungen waren, welche meist auf Neuschnee oder auf einer Harschkruste abgelagert  wurden. Zum Wochenende stieg durch die neuerlichen sehr intensiven Niederschläge in den südlichen Gebirgsgruppen Oberkärntens die Lawinengefahr auf GROSS an. Durch die große Lawinengefahr wurden auch Straßensperren durchgeführt. Am Montag und Dienstag herrschte in den Kärntner Gebirgsgruppen nach wie vor allgemein ERHEBLICHE Lawinengefahr.
Die Plöckenstraße (Paßhöhe 1.365 m)  in den Karnischen Alpen musste auf Grund der Lawinengefahr am Sonntag gesperrt werden.



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