Ein Tief über das Mittelmeer brachte am Dienstag neuerliche Schneefälle in ganz Kärnten und in den südlichen Staulagen waren es bis zu 20 cm Neuschnee in den Hohen Tauern bis zu 15 cm. Am Mittwoch begann das Wetter mit
einer Warmfront in den Kärntner Gebirgsgruppen und es herrschte Großteils schönes
Bergwetter, in den Abendstunden näherte sich eine Kaltfront, die für Neuschnee (~30 cm am Naßfeld)
vor allem in den Staulagen der süd-westlichen Gebirgsgruppen sorgte. Der Freitag begann mit einem Zwischenhocheinfluss
mit sonnigem und kurzzeitig trockenem Wetter. Samstag erreichte die
südwestlichen Alpen nach einem Zwischenhoch wieder eine Störungsfront und
Niederschlag setzte in den Karnischen Alpen ein. In den Nachstunden auf
Sonntag wurden die Niederschläge intensiver und in den Staulagen der Karnischen
Alpen wurden 80 cm, in den westlichen Gailtaler Alpen 50 cm, in der
Kreuzeckgruppe sowie in den Karawanken 40 cm und in den restlichen
Gebirgsgruppen ca. 15 cm bis 25 cm an Neuschneezuwachs gemessen. Eine
neuerliche Störung sorgte am Montag und am Dienstag für 25 cm Neuschnee in den
südlichen Gebirgsgruppen Kärntens.
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Unter dem Mohar beim Glocknerblick (2047 m) in den Hohen Tauern wurde die LWD Messstation wieder in Betrieb genommen. |
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Ein Schneeprofil mit einem ECT |
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~ 115 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tagen in der Koschuta/Karawanken (1.282 m) |
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~ 135 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tagen auf der Samalm/Gailtaler Alpen (1.765 m) |
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~ 145 cm Neuschneezuwachs in den letzten 7 Tage auf dem Naßfeld/Gartnerkofel in der Karnischen Region (1.965 m) |
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Am Mittwoch haben vermutlich zwei Skitourengeher am Strasskopf in den Hohen Tauern ein kleines Schneebrett ausgelöst. Durch die Erwärmung mit Sonneneinstrahlung verlor die Schneedecke an Festigkeit, sodass es mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Bruch in einer bodennahen Schwachschicht
gekommen ist.
Die Schneedecke konnte sich am
Dienstag durch die Warmfront sowie Sonneneinstrahlung nicht gut verfestigen
und es wurden laufend selbstauslösende Lockerschneelawinen aus steilen Hängen
in vorwiegend südlichen Expositionen beobachtet. Der Störungseinfluss am
Donnerstag und der immer wieder auffrischende Wind aus allen Richtungen sorgten für umfangreiche Triebschneeablagerungen. Am Wochenende brachte die Störung größere Neuschneemengen begleitet durch Wind aus nördlichen Richtungen, der wiederum für mittlere teils auch größere Triebschneeablagerungen sorgte. Bei
Geländeerkundungen wurden auch kleinere und mittlere Schneebrettlawinen
beobachtet. In den Staulagen der Karnischen Alpen, wo größere Schneemengen liegen, wurden auch Gleitschneelawinen beobachtet.
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Am Donnerstag wurde eine Schneebrettlawine von einem Skitourengeher unterhalb der Kliudhöhe/Astental (2.579 m) in den Hohen Tauern ausgelöst. (Bild: Gugganig Hubert) |
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Bei einem Lawinenerkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber Libelle Kärnten mit der Lawinenkommission Kötschach-Mauthen wurden Schneebrettlawinen beobachtet. (Bild: FEST - Klagenfurt) |
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Gleitschneelawinen auf der Mauthner - Alm (1.783 m) in den Karnischen Alpen (Bild: FEST - Klagenfurt) |
Zur Lawinengefahr wird erwähnt,
dass das Hauptproblem in den letzten Tagen die umfangreichen gebildeten Triebschneeablagerungen
waren, welche meist auf Neuschnee oder auf einer Harschkruste abgelagert wurden. Zum Wochenende stieg durch die
neuerlichen sehr intensiven Niederschläge in den südlichen Gebirgsgruppen Oberkärntens
die Lawinengefahr auf GROSS an. Durch die große Lawinengefahr wurden auch
Straßensperren durchgeführt. Am Montag und Dienstag herrschte in den
Kärntner Gebirgsgruppen nach wie vor allgemein ERHEBLICHE Lawinengefahr.
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Die Plöckenstraße (Paßhöhe 1.365 m) in den Karnischen Alpen musste auf Grund der Lawinengefahr am Sonntag gesperrt werden. |
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